Handlungsfeld Regionale Wirtschaft
Bei allen Teilzielen soll die Beteiligung und Entwicklung von kleinen Unternehmen besonders berücksichtigt werden.
Das stärkt die regionale Wirtschaft und erhält Arbeitsplätze vor Ort. Dies erfolgt immer unter dem Blickwinkel unserer Querschnittsziele ...
Kultur und Bildung als Impulsgeber für die Entwicklung ländlicher Räume
Die Regionale Wirtschaftsentwicklung ist eine Aufgabe der Politik und fördert die Wirtschaft der Region. Zukunftsfähiges, regionales Wirtschaften heißt, dass die Betriebe in Kommunikation mit anderen gesellschaftlichen Akteuren/-innen wie auch der kommunalen Politik und Verwaltung treten und Kooperationen vereinbaren, um zum Beispiel wirtschaftliche Kreisläufe auf lokaler und regionaler Ebene zu schließen, um zukunftsweisende Produktionsverfahren und ökologische Produktdesigns zu entwickeln, um die Arbeitslosigkeit zu verringern und Anreize zu schaffen für ressourcensparende, umweltgerechte und sozialverträgliche Konsummuster.
Quelle: https://www.umweltdatenbank.de/cms/lexikon/44-lexikon-r/2191-regionale-wirtschaftsentwicklung.html
An dieser Definition entlang gilt es zu agieren und so haben sich drei Handlungsfeldziele der „Regionalen Wirtschaftsentwicklung“ in dieser LEADER-Region sowohl in der Evaluation der vergangenen Förderperiode als auch in Workshops und LAG-Sitzungen zur neuen SLE herauskristallisiert.
Bei allen Teilzielen soll die Beteiligung und Entwicklung von kleinen Unternehmen besonders berücksichtigt werden.
Das stärkt die regionale Wirtschaft und erhält Arbeitsplätze vor Ort. Dies erfolgt immer unter dem Blickwinkel unserer Querschnittsziele.
1. Gute Rahmenbedingungen und Angebote für einen nachhaltigen Tourismus schaffen
Die Region „Flusslandschaft Peenetal“ liegt im Gegensatz zur letzten Förderperiode nicht mehr im Schatten der touristischen Zentren, sondern hat sich als Geheimtipp etabliert und muss dabei besonders an seiner Nachhaltigkeit arbeiten. Mit Blick auf den Naturtourismus muss der Besucherstrom gezielt gelenkt und an die empfindliche Balance im Ökosystem angepasst werden. Es gibt für einige Gebiete der Region immer noch ein großes Entwicklungspotenzial, welches einer Förderung bedarf, bei anderen Gebieten z.B. Hausboote auf der Peene muss mit Obacht agiert werden. So wurden Ideen geäußert, dass entlang der Peene die kleinen Häfen und Wasserwanderrastplätze naturnah und ökologisch saniert werden sollten und Boote nur zugelassen werden, die einen emissionsfreien Antrieb haben. Auch Schutzhütten könnten aus nachhaltigen Rohstoffen gebaut werden, mit kleinen PV-Anlagen ausgestattet sein, um z.B. Mobiltelefone zu laden. Im Rahmen der Digitalisierung können Buchungssysteme nachhaltig Besucherströme lenken und damit zum Ziel beitragen.
Der gewünschte Mehrwert der touristischen Nutzung des Lebensraumes Natur darf diesen nicht gefährden, sollte im besten Fall den Erhalt durch behutsame Nutzung fördern.
Angestrebt wird auch die Unterstützung beim Ausbau touristischer Wege (nicht im Wegebau) durch Begleitstrukturen und Netzwerkarbeit. Die Information zu kleinen Verbindungswegen zwischen Dörfern und Gemeinden kann zur sanften Entwicklung beitragen.
2. Eine nachhaltige regionale Wertschöpfung fördern
Die derzeitigen globalen Herausforderungen haben uns klar auch die Abhängigkeiten aufgezeigt und im normalen Alltagsablauf Störungen spüren lassen. Unterbrochene Lieferketten, explodierende Energiepreise und steigende Lebenshaltungskosten bewirken einen anderen neuen Blick auf die regionalen Möglichkeiten. Wir möchten die Regionalen Wertschöpfungsketten herausarbeiten und weiterentwickeln. Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie sind dabei reale Chancen für unsere Region. Dies gilt es, unseres Erachtens, wirksam zu unterstützen.
Es gibt über Vereine, wie die „PommernArche“ e.V., oder Aktionen, wie „Gutes aus Vorpommern“, bereits bestehende Netzwerke für regionale Produkte, mit denen wir zusammenarbeiten bzw. eine Zusammenarbeit anstreben, um diese für den Markt interessant und verfügbar zu machen. Diese bereits in der letzten Förderperiode begonnene Arbeit, z.B. mit Projekten Dorfladen „Konsum 27“, möchten wir fortsetzen und die Netzwerkarbeit mit Erzeugern und Produzenten vor Ort, auch im landwirtschaftlichen Bereich, weiter ausbauen.
Weitere Entwicklungsmöglichkeiten ergeben sich im Bereich der Kunst und Kultur. In unserer Region haben sich viele Kunst- und Kulturschaffende angesiedelt. Dieses Potential möchten wir nutzen und als Wirtschaftszweig gezielt weiterhin unterstützen. Unser Landkreis (Abt. 70.1, Kreisentwicklung) hat sich mit Initiative eines Akteurs aus der Szene und des Managements am Bundeswettbewerb des WM „Region nachhaltig“ beworben. Mit dem Projekt „NaKuWi“ soll ein Netzwerk und Umsetzungsprojekte im Bereich Natur-Kultur-Wirtschaft entwickelt werden, um die hiesige Wirtschaft zu stärken.
In Verbindung mit unserer Kooperation vom 25.04.22 haben sich bereits und werden sich auch hier weitere Schnittstellen und eine Zusammenarbeit zwischen den LEADER-Akteuren/-innen und Kunstschaffenden ergeben.
Aber auch Co-Working und „new-work“- Angebote, die durch den Breitbandausbau in der Region erst denkbar sind, stehen im Fokus. Wie mit dem Projekt „Schloß Ducherow“ werden solche Angebote an verschieden Standorten entstehen. Damit gehen wir inhaltlich schon in das Teilziel 3 hinein.
3. Voraussetzungen für nachhaltige Beschäftigung und die Gewinnung von Fachkräften
Wir bieten Raum für Natur, Raum zum Leben und Raum zum Arbeiten. Mit dem Breitbandausbau in der Region ergeben sich viele neue Möglichkeiten. So wird unser wunderschöner Natur- und Lebensraum für viele Akteure/-innen, die im digitalen Bereich tätig sind oder Ihre Arbeit im Homeoffice erledigen können zur Arbeitsstätte. Es gibt genügend Menschen aus den Städten, die den Weg auf das Land suchen. Diese Chance zur Gewinnung von Fachkräften wollen wir fördern.
Die Stärkung regionaler Produzenten/-innen und Erzeuger/-innen bewirkt natürlich auch die Sicherung, den Erhalt und den Ausbau von nachhaltigen Arbeitsplätzen.
Aus den zahlreichen Ideen wurden die folgenden Handlungsfeldziele entwickelt und Bedarfe formuliert. In der konstruktiven Diskussion waren für uns die SWOT-Analyse, die regionalen Kenntnisse unserer langjährigen Mitglieder und die neuen Betrachtungsweisen unserer neuen Akteure/-innen hilfreich.
Handlungsfeld 3 Regionale Wirtschaftsentwicklung
Handlungsfeldziel | zugeordnete Handlungsbedarfe |
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Gute Rahmenbedingungen und Angebote für einen nachhaltigen Tourismus schaffen | Nachhaltige naturtouristische Angebote schaffen Unterstützung beim Ausbau des touristischen Wegenetzes Kleine Häfen an der Peene erhalten und nachhaltig entwickeln Sanierung bestehender Wasserwander-Rastplätze fördern |
Eine nachhaltige regionale Wertschöpfung fördern | Nachhaltige Landwirtschaft stärken Vernetzung von regionalen Erzeugern/-innen, Anbietern/-innen und Vermarkter/-innen Förderung regionaler Wertschöpfungsketten Regionale Kleinunternehmen fördern Bioökonomie in der Region weiterentwickeln Kreislaufwirtschaft als Chance der regionalen Entwicklung Natur und Kultur als Wirtschaftszweig weiterentwickeln |
Voraussetzungen für nachhaltige Beschäftigung und die Gewinnung von Fachkräften schaffen | Sicherung und Ausbau von nachhaltigen Arbeitsplätzen Innovationen unterstützen Co-Working, new work - Angebote und Digitalisierung ausbauen |